Erste Operation war erfolgreich
Bevor ein erster Eingriff stattfinden konnte, gab es zunächst viele fachliche Fragen – zusätzlich begleitet von mannigfachen Zweifeln und Bedenken –, die geklärt werden mussten. Hierfür stand uns Prof. Dr. Hoppe von der Universität Erlangen Rede und Antwort, der nicht nur für fachliche Aufklärung sorgte, sondern auch Mut machte, die erste Operation zu wagen. Im Rahmen dessen stießen wir auf die WELFARE SOCIETY FOR THE HEARING IMPAIRED (WSHI). Diese wiederum wies uns auf Prof. Dr. Rakesh Prasad Shrivastav hin, der bereits mit Erfolg am T.U. Teaching Hospital Kathmandu Cochlea Implantate eingesetzt hatte. Diesen trafen wir dann anlässlich einer Urlaubsreise in seinem Hospital und besprachen mit ihm die weiteren Details eines solchen Eingriffs. Nach deren Klärung fand dann endgültig die erste OP statt.
Knapp drei Monate später überzeugte sich eine elfköpfige Gruppe aus Kalchreuth, Nürnberg und Heroldsberg vom Zustand des Kindes. Die Mitglieder unseres Vereins konnten mit eigenen Augen erleben, wie der kleine Binayak nun schon erste Worte sprach. Seine Sprachtherapeuten versicherten uns, dass er täglich dazulerne, der Erfolg also absehbar sei.
Bis Ende 2024 wurden 44 Kinder mit Hilfe von CoIN erfolgreich operiert.
Durch das große Engagement der Eltern und Sprachtherapeuten machen alle Kinder gute Fortschritte, sie hören, sprechen und können die Schulen in Kathmandu oder ihrem Heimatort besuchen.
Bis Ende 2024 wurde 17 Mädchen und 27 Jungen ein Cochlea Implantat erfolgreich eingesetzt.
Altersverteilung von Kindern mit einem Cochlea Implantat:
1 Jahr alt: 1 Kind
2 Jahre alt: 5 Kinder
3-4 Jahre alt: 19 Kinder
4-5 Jahre alt: 7 Kinder
5-6 Jahre alt: 1 Kind
Älter als 6 J.: 1 Kind
Während unserer regelmäßigen Besuche in Nepal treffen wir uns im Teaching Hospital mit den Eltern und ihren operierten Kindern und die Therapeuten berichten von den Fortschritten beim Sprechen.
Eltern , die Kinder und auch das Operationsteam mit allen Therapeuten freuen sich immer über unser Kommen, zeigen uns ihre Dankbarkeit und erzählen von ihren Kindern und ihren Erfolgen beim Sprechenlernen.
Während unseres Besuchs tauschen wir uns mit den Ärzten und dem Team über die anstehenden Operationen aus, wir besprechen die Finanzierung der Operationen und die damit veränderten Preisentwicklungen. Auch die Entwicklung der einzelnen Kinder und eventuell anstehende Probleme werden hier besprochen. Dazu gehört z.B., wie man den regelmäßigen Besuch der Sprach-Therapiestunden sichern kann.
Wir waren auch während der Coronazeit in Nepal
Anschließend gibt es ein Arbeitsessen- die nepalesische Spezialität „Dal bat“.
WAS GENAU IST EIN COCHLEA-IMPLANTAT?
Das Cochlea-Implantat (engl. cochlear implant, CI) ist eine Hörprothese für Gehörlose, deren Hörnerv noch funktioniert. Das CI-System besteht aus einem Mikrofon, einem digitalen Sprachprozessor, einer Sendespule mit Magnet, und dem eigentlichen Implantat, das sich aus einem weiteren Magneten, einer Empfangsspule, dem Stimulator und dem Elektrodenträger mit den Stimulationselektroden zusammensetzt. Die Elektroden werden in die Cochlea (Hörschnecke) eingeführt. Die Empfangsspule wird hinter dem Ohr unter der Haut platziert. Die Sendespule des Prozessors haftet mit Hilfe der Magneten auf der Kopfhaut über der Empfangsspule des Implantats. Die Spannungsversorgung des Implantats erfolgt durch die Kopfhaut mittels elektromagnetischer Induktion. Die Signalübertragung erfolgt mit Hochfrequenzwellen. Manchmal wird nur das Elektrodenbündel als CI, die komplette Anlage als CI-System bezeichnet.
In diesem Film wird visuell dargestellt, wie genau das CI-System funktioniert.